Donnerstag, 14. Januar 2010

HÄLFTE DES LEBENS

von
Friedrich Hölderlin


Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Kiüssen
Tunkt ihr das Haupt
In das heilignüchterne Wasser.

Wehe mir, wo nehme ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
klirren die Fahnen.

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