Samstag, 14. April 2012

GEHEIMNIS DER JUGEND

von Wladimir Wladimirowitsch Majakowskij



Nein, nicht jene sind jung,
die gelümmelt ins Boot und auf Wiesen
mit Grölen und Johlen den Trunk
sich hinter die Binde gießen.

Nicht jene nenn ich jung,
die nachts, untre Frühlingshimmeln,
als Modenarren mit Schwung
glockenhosig am Bummelplatz bimmeln.

Nein, nicht jene sind jung,
die des Lebens Frührotfreuden
beim frühesten Knospensprung
in Liebschaften billig vergeuden.

Heißt dies etwa Jugend? 
Nein.
Es genügt nicht,
achtzehn zu sein.

Jung nenn ich jene unverzagt,
der zu gelichteten Kampfschar der Alten
im Namen der Nachgeborenen sagt:
Wir wollen das Dasein neu gestalten.

Jugend - der Name ist Gabe, die ehrt,
an die junge Garde der Zukunftswacht,
an den, der uns streitbaren Frohsinn beschert
und unsere Tage glücklich macht.

1 Kommentar:

  1. Ich freue mich riesig das Gedicht hier zu finden, welches wir in der Schule gelernt haben.Es drückt Wahrheiten aus die sich mancher Jugendlicher zu Herzen nehmen sollte!☺

    AntwortenLöschen