Freitag, 25. März 2011

APOLDA


von
Ilka Lohmann

Unbesungene Stadt.
Die Straßen ---
zu grau für Lieder.
Zu still, als daß Worte hallen könnten
von einem Ende bis zum Anfang.
Und dazwischen
nur Trübsal
zu allen Seiten.

Doch auch Zwielicht kann singen,
wenngleich nur von Tränen.

Erhebt euch,
singet das Grau!
Singt es
hinaus aus den Schatten.

Singt,
daß es Licht werde
und strahlt,
wohin auch immer
euer Blick sich wendet.

Singt,
damit die Schwalben
nicht nur vorüber fliegen
sondern sich niederlassen
auf den Dächern
und Nester bauen
neben unseren Fenstern.

Singt,
daß es Tag werde,
endlich
nach all diesem Staub.




Quelle:
Ilka Lohmann (2006) DER SEELE PFLASTERSTEINE, UND-Verlag, Stadtroda (S. 156f.)

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